Mit diesem Beitrag möchte ich eine lockere aber regelmäßige Artikelserie mit dem Thema „Inspiration – ungewöhnliche Möglichkeiten zum Geld verdienen“ beginnen. Dabei soll es in den Beiträgen weniger um moralische Fragen und konkrete Geschäftsmodelle gehen, sondern viel mehr möchte ich die verschiedensten „unmöglichen“ Methoden des Geldverdienens aufzeigen. Inspiration ist hier das Stichwort, jeder kann und soll sich das Herausziehen was für seinen Lebens- und Geschäftsweg braucht. Die Themen sind so gewählt, dass hier für jeden etwas dabei ist, von der Systemkritik bis zum Best-Practice-Modell.
Den Anfang macht auch gleich ein richtiger Kracher. Das Geschäft des Mehmet Göker, bekannt geworden durch die Insolvenz der MEG AG, dem ehemals zweit größten Vertrieb für private Krankenversicherungen in Deutschland, nach der AWD – natürlich 😀
Außerdem wurde der Kopf des Unternehmens Mehmet Göker durch den mehrfach prämierten Dokumentarfilm „Versicherungsvertreter“ von Klaus Stern bekannt. Diese Doku kann schon als Kult bezeichnet werden. Sie gehört zu meiner persönlichen Top 3 der Wirtschaftsdokumentationen, denn sie ist so bitterböse, genial und unterhaltsam zugleich. Allerdings liegt das vor allem an der Hauptperson, Mehmet Göker selbst. Ein Turbokapitalist der aller feinsten Sorte, mit dem Hang zum theatralischen Auftritt und zur großen Geste. Einfach herrlich der Typ, aber bitte nicht falsch verstehen. Ich mache mich in keiner Weise über ihn lustig, sondern vielmehr habe ich das Gefühl, dass er uns allen oder zu mindestens der „sozialen“ Marktwirtschaft den Spiegel vorhält. Er zeigt uns auf jeden Fall die hässliche Fratze des Kapitalismus, die wir alle eigentlich kennen müssten, aber so nie wahrnehmen, im Nebel der corporate identity-Kampagnen.
Hier gibt es den Trailer, da bekommt man schon mal einen guten Eindruck und ist eingestimmt auf den folgenden Text.
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Bezeichnend und auf eine sehr zynische Art auch sehr unterhaltsam ist dieses Interview, nach einer Kinovorstellung des Films, von dem Regisseur mit Mehmet Göker. Sehr gut, unbedingt anschauen:
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Was ist (war) die MEG AG
Die MEG AG war, wie bereits gesagt ein sehr großer Versicherungsmakler und Vorsorgespezialist mit dem Hauptsitz in Kassel.
Wie verdient(e) die MEG AG Geld?
Im Grunde ist das Geschäftsmodell ganz simpel und damit auch genial. Die Firma kaufte im großen Stil Daten potentieller Kunden (also Leads) von privaten Krankenversicherungen (u.a.) auf. Meist aus dem Internet, von diesen Layer oder Pop-Down-Anzeigen. Es gibt tatsächlich Menschen, die dort ihre Daten eintragen und damit einen Versicherungsvergleich oder ein Angebot einfordern. Die MEG AG hat diese Kundenanfragen dann bedient. Dabei hat der Herr Göker aber anscheinend so gute Provisionen mit den Krankenkassen ausgehandelt, dass die ganze Chose, gewissermaßen zur Gelddruckmaschine geworden ist. In der Dokumentation wird gesagt, dass bis zu zehn Monatsbeiträge (MB) an Provision ausgeschüttet wurden.
Am Ende des Tages also ein sehr lukratives Geschäft, da kann man sagen, was man will. Bezeichnend für die MEG war eben das knallharte Struktur- und Vertriebssystem, welches mit im fast militärischen Stil geführt wurde, wobei es sogar bei der Bundeswehr beschaulicher zugeht. Mitarbeiter Motivation vom „aller Feinsten“. Auf Bildschirmen wurden die Topverkäufer in Bestsellerlisten aufgeführt und damit die schlechteren Vertreter vorgeführt. Die Fleißigen und Treuen wurden mit Boni aller Art überschüttet. Auf regelmäßigen Veranstaltungen hat man sich, den Chef und die Firma gefeiert. Alles sehr abstrus, mit Fremdschamgarantie!
Relativ bezeichnend finde ich die Meinungen der alten Mitarbeiten von der MEG AG. Den hier ist vom Heuchler, der schon immer alles „komisch“ fand, bis zum naiv-loyalen Göker-Jünger, alles dabei. Genau diese Zwischentöne, die Stimmen der alten Mitarbeiter, das Verhalten der Ermittlungsbehörden, die Rolle der Versicherungskonzerne und natürlich der theatralische Auftritt des Master of the Universe aka Mehmet Göker machen diese Doku so sehenswert.
Hier ein paar Göker-Zitate, aus meinem Gedächtnis abgerufen. Wortlaut so oder so ähnlich:
„Wenn man seine eigenen Fehler nicht einsieht, dann brauch man gar nicht erst weiterzuleben“ (Auf den Spruch „Gier frisst Hirn“ bezogen)
„Ich habe so ein geiles Leben…“ (Als er von seinem beruflichen Werdegang berichtet)
„Ich schneide dir die Eier ab“ (sagte er zu einem ehemaligen Mitarbeiter)
Also wer sie noch nicht kennt unbedingt anschauen. Einen TV-Reportage (HR) gibt es auch zu diesem Thema:
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Allerdings hat mir der Dokumentarfilm von Klaus Stern besser gefallen. Aber inhaltlich ist es natürlich sehr ähnlich.
Es gibt jetzt auch seit kurzer Zeit eine Fortsetzung, also einen zweiten Teil „Versicherungsvertreter 2“*. Denn ein Herr Göker kann natürlich nicht ruhig im „Exil“ herumsitzen, so jemand muss „führen“ und „verkaufen“. Auch diese Doku ist in den Zwischentönen gut aber leider insgesamt bei Weitem nicht so faszinierend wie der erste Teil. Man sollte sich auf jeden Fall erst Teil 1 anschauen.
Da dieser Beitrag schon mehr eigene Meinung enthält, als ich eigentlich geplant hatte und es am Ende auch ein inspirierender Beitrag bleiben soll, werde ich auf ein Fazit verzichten.
Möchte aber zur Diskussion und zum Austausch in den Kommentaren aufrufen.
- Wie habt ihr den Film bzw. ganze Story / Problematik aufgenommen?
- Was zieht ihr für euch daraus? Was nehmt ihr mit?
- Gibt es etwas, was euch zum Nachdenken angeregt hat oder auf irgendeine Weise inspiriert hat?
Ich freue mich auf eure Kommentare.
Alle Informationen habe ich aus den verlinkten Filmen / Reportagen und dazugehörigen Artikeln und Pressemitteilungen.
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Sehr interessanter Artikel.
Ich verweise die geehrte Leserschaft mal auf die interessante Homepage des Herrn Göker.
Diese liest sich wie das autobiografische Werk eines Philosophen ^^
Haha sehr gut! 🙂
Ich bin im Vetrieb und viele Leute dort haben eine Meinung über Herrn Göker aber keine Ahnung was das wesentliche ist!Sie sind geblendet mit Vorurteilen und deshalb werden Sie von MEG nichts lernen können.Ihre Zusammenfassung ist gut gelungen weiter so!Die Botschaft vom Botschafter trennen wie es Herr Kreuter so schön sagt 😉
So sehe ich das auch: Botschaft vom Botschafter trennen – sehr gut gesagt!